Covid-19 überstanden
Wohlbefinden

Covid-19 überstanden

Heute, am Ostersamstag, ist für mich Corona-Tag Nr. 22. Gleich wird wieder das Gesundheitsamt anrufen und mich fragen, wie es mir heute geht. Das machen sie in regelmäßigen Abständen, seit wir positiv getestet und in Quarantäne gesetzt wurden. Heute werde ich sagen können: Mir geht es (fast) wieder richtig gut. Einzig Nase und Rachen sind noch angeschlagen, aber das könnte auch der Heuschnupfen sein. Mal sehen, wie sie reagieren und ob sie deswegen die Quarantäne noch einmal vorsichtshalber verlängern.

Corona oder Grippe?

Ja, mein Mann und mich hat es erwischt. Ihn zuerst, mich drei Tage später. Da war es für eine Absonderung innerhalb der Wohnung eh schon zu spät. Denn ansteckend ist man ja bekanntlich 2 bis 3 Tage, bevor man die ersten Symptome hat. Außerdem war uns zunächst nicht bewusst, ob es sich hier um Corona oder eine fiebrige Erkältung handelt. Und da wir weder aus einem Risikogebiet kamen, noch nachweislich Kontakt zu einem Corona-Patienten hatten, konnten wir uns auch nicht testen lassen. Dabei hatte ich spätestens nach einer Woche bereits den Corona-Verdacht, denn mein Mann klagte über den für Covid-19 typischen Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn und bei mir kehrte das Fieber noch einmal zurück.

Was tun? Wir telefonierten mehrfach mit unserem Hausarzt, dem Gesundheitsamt unseres Kreises und riefen auch, an einem Wochenende, die 116117 an. Man riet uns dazu, Ruhe zu bewahren, viel zu schlafen und zu trinken. Und bei Atemnot oder Fieber über 40 Grad Celsius medizinische Hilfe zu holen. Dann, ein paar Tage später, gab es die politische Kehrtwende: Jetzt wurden die Tests für alle Menschen mit verdächtigen Symptomen freigegeben. Für mich war es Tag 10. Ich rief sofort unsere Hausarztpraxis an und eine Stunde später wurden wir getestet. Und, was damals für mich viel wichtiger war: Der Arzt hörte unsere Lungen ab und befand sie für frei. Das passte zu meinem Körpergefühl, entspannte mich aber noch einmal sehr.

Testergebnis: positiv

Einen Tag später teilte uns unser Arzt dann das auch für ihn überraschende Ergebnis mit: Mein Mann und ich sind beide positiv! Was änderte das für uns?  Zunächst wurde die Quarantäne offiziell ausgesprochen, die vorherige Quarantäne war eher vorsorglich gewesen, jetzt war es amtlich (mit Strafandrohung bei Zuwiderhandlung etc.). Für meinen Gesundheitszustand bedeutete dieser Covid-19-Stempel, dass ich dieser Krankheit noch einmal großen Respekt entgegenbrachte, denn schließlich überraschte sie mich fast täglich mit wechselnden Symptomen.

Angekündigt hatte sie sich durch starke Abgeschlagenheit (die mich auch nach 14 Tagen nur langsam verließ), Kopf- und Gliederschmerzen, nach etwa 2 Tagen setzte dann das Fieber ein. Das blieb zunächst 3 Tage und wurde in einer unruhigen Nacht „ausgeschwitzt“. Bis hierher kennt man das ja von allerlei durchgemachten fiebrigen Infekten. Seltsam nur, dass ich danach nicht das Gefühl hatte: Okay, das war’s. Es folgten Tage mit Schwindel und Übelkeit, erneute starke Mattigkeit und das Fieber kehrte in milder Form zurück. An Tag 13 konnte ich dann meiner Familie und meinen Freunden mitteilen: Die erhöhte Temperatur ist weg! Was blieb war die körperliche Schwäche, immer mal ein wenig Schwindel, ein dumpfer Schädel, ein wenig Schnupfen, der trockene Husten, Verlust des Riechvermögens und ab und zu Bauchschmerzen.

Natürlich werde ich immer mal wieder gefragt, was ich in dieser Zeit gemacht oder eingenommen habe, um den Körper zu unterstützen. Gerne gebe ich euch dazu Auskunft, möchte aber gleich auch darauf hinweisen: Mein Mann hat fast nichts davon gemacht und fühlte sich sogar schneller wieder fit. Covid-19 verläuft eben bei jedem anders und alles, was ich tat, erfüllte in erster Linie den Zweck mich einfach etwas wohler zu fühlen. Hier also meine ganz persönliche Liste.

Was mir gut tat

  •  Viel liegen, schlafen, entspannen
  •  Mehrfach täglich tiefe Atemzüge nehmen, dabei recken und strecken
  •  Leichtes Entspannungs-Yoga bzw. kurze Meditationen zum Krafttanken
  •  Inhalieren und Nase spülen gegen das trockene Gefühl in Nase und Rachen
  •  Viel trinken, in erster Linie Wasser, Kräuter- und Salbeitee
  •  Paracetamol an den wenigen Tagen mit höherem Fieber (über 39 Grad)
  •  Vitamin D3 und Zink zur Stärkung der Abwehrkräfte
  •  Ein Vitamin-Aufbaupräparat, das ich als Energielieferanten sehr schätze

Nicht zu unterschätzen ist die psychische Komponente von Corona! Natürlich für alle von uns, die wir ja zur Zeit mit diesem Virus in der einen oder anderen Form zu tun haben. Aber eben auch besonders bei den Kranken! Als ich mit Fieber ziemlich schlapp auf dem Sofa lag, geisterten gerade die Bilder und Nachrichten von all den Toten in Italien durch die Medien. Ich schaltete das oft aus. Das möchte man nicht hören, wenn man gerade mit dieser Krankheit kämpft. Viele Sorgengesichter, viel Angst, viel Negatives. Wo waren die Berichte über jene, die von Corona genesen sind? Denen es wieder gut geht? Das hätte mich aufgemuntert.

Wir schaffen das!

Mittlerweile gibt es den einen oder anderen Bericht über diejenigen, die den Virus überstanden haben. Und vielleicht bilde ich es mir ein: Aber ich finde, seit die Ansteckungskurve abflacht, wird auch ganz langsam die Stimmung positiver. Und das ist es, was wir brauchen: Ein Gefühl von „Wir schaffen das!“ Wie lange auch immer das dauern wird, zusammen können wir diese Krise überwinden. Für die ganz persönliche Krankheitskrise gilt das ganz besonders: den Mut nicht zu verlieren, zuversichtlich an die eigene Körperkraft zu glauben und mit Ruhe und Geduld den vielleicht langen Weg der Genesung gehen. Ich weiß, dass ein sehr schmaler Grat liegt zwischen den Botschaften „Habt Respekt vor diesem tückischen Virus und nehmt ihn nicht auf die leichte Schulter“ und „Corona verläuft nicht immer tödlich, also seid zuversichtlich.“ Ich möchte auch den Respekt vor diesem Virus überhaupt nicht mindern. Aber ich habe zu den Kranken gehört. Zu jenen, die Covid-19 ohne medizinische Hilfe durchstehen. Mit Ängsten und Unsicherheiten darüber, wie der eigene Ü50-Körper das wohl meistern wird. Und mit einem gesteigerten Bedürfnis nach Positivem. Wir sind nicht nur eine Zahl in den abendlichen Nachrichten, eine Menge von Kranken, die abseits der Gesellschaft und hinter den eigenen Wänden auf Besserung wartet. Wir nehmen über die Medien am Leben „da draußen“ teil und freuen uns über jeden Hoffnungsschimmer, jede gute Nachricht. Das erleichtert die Genesung ungemein!

Was bleibt ist Dankbarkeit

Und deswegen möchte ich diesen Artikel auch positiv beenden. Was für mich nach dieser Viruserkrankung bleibt, ist vor allem Dankbarkeit. In erster Linie dafür, dass weder mein Mann noch ich einen schweren Corona-Verlauf erleiden mussten. Dankbarkeit auch dafür, dass liebe Freunde und Nachbarn uns regelmäßig mit Lebensmitteln versorgten. Und Dankbarkeit darüber, dass wir in einem Land mit einem sehr guten Gesundheitssystem leben. Denn auch daran denkt man, wenn man geschwächt auf dem Sofa liegt. Es sind eben viele Dinge, die man in einer Krisensituation plötzlich zu schätzen weiß. Jeder Mensch mit einigen Jahrzehnten Lebenserfahrung kann mit Sicherheit ein Lied davon singen. Hoffnungsvolle Worte und Positivbeispiele gehören dazu, unbedingt.

Übrigens: Mittlerweile hat das Gesundheitsamt angerufen, die Quarantäne wurde sicherheitshalber verlängert. Wir sollen uns nach Ostern ein zweites Mal testen lassen. Wie auch immer das Ergebnis ausfallen wird: Wir haben das Gefühl, es ist überstanden. Daher werden wir morgen das Fest der Erneuerung auf eine ganz besondere Art feiern.

Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest! Und den Kranken unter euch wünsche ich viel Kraft und Zuversicht!

14 Gedanken zu „Covid-19 überstanden“

  1. Liebe Astrid,
    ich freue mich sehr, dass Sie beide alles gut überstanden haben. Wir hatten auch einen „Überfall“ in der Familie. Auch hier ist, (dankbar) alles glimpflich verlaufen. Ein gestärktes Immunsystem kommt nachweislich doch besser zurecht mit diesem kleinen Virus.
    Alles guten Wünsche weiterhin
    #dankbarkeit #gesundheit #starkesimmunsystem # prävention #positivindiezukunft #allesgute
    Herzliche Grüße
    Ellen

  2. Liebe Astrid,
    Ich freue mich mit euch, dass ihr Covid19 überstanden habt und auf dem Weg zur relativen Normalisierung seid. Die 22 Tage ohne Gewissheit darüber, was an jedem neuen Tag kommen würde und wie es weitergeht, waren sicherlich sehr schwierig. Jetzt merkt man, was wichtig ist und was im Leben wirklich Bedeutung hat. Deine detaillierte Beschreibung zeigt auch deutlich, wie unterschiedlich der Verlauf sein kann und dass bei allem Wissen der Experten leider immer noch viel Unklarheit herrscht. Ich wünsche euch weiterhin gute Besserung und hoffe für uns alle, dass wir diese Phase gesund und/oder gestärkt überleben!
    Liebe Grüße aus NJ

  3. Hallo Astrid, meine Bienen haben in diesen Tagen nicht das Problem der Menschen.
    Sie ignorieren die Kontaktsperre und dem Mindestabstand von 1,50 m, sie leben bis zu 80.000 Individuen in einer Wohnung ohne Mundschutz.
    Sie haben das Wissen seit Millionen Jahren und sammeln in der Natur viele Bestandteile, mischen das zu einem Mittel welches die Wissenschaftler bisher nicht in der Lage sind zu reproduzieren.
    Die alten Griechen kannten dieses Mittel schon und nannten es Propolis. „Die Wächterin vor dem Tore“ und nutzten dieses Mittel auch für Menschen.
    Ich persönlich nehme jeden Morgen zehn Tropfen meiner gesättigten Propolis Tinktur in einem Schnapsgläschen reingeträufelt zu mir. Es geht auch auf einen Teelöffel Zucker oder ein Stück Brot.
    Rechtlich sind unsere Bienen aber kein Arzt oder Apotheker! Ich kann es Ihnen aber nicht verbieten.
    Bleib gesund Dein Onkel Bernd

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar, lieber Bernd! Ja, wer weiß, vielleicht ist Propolis DAS Mittel der Wahl. Bleib gesund! Und schöne Ostertage!

  4. Herzlichen Dank, dass Sie uns über ihre persönlichen Erfahrungen berichten. Bleiben Sie positiv und haben Sie ein schönes Osterfest.

  5. Ich bin total froh, dass ihr alles gut überstanden habt – danke für den sehr interessanten Bericht – das nimmt ein bisschen die Angst – der Respekt bleibt und die Hoffnung, wenn es mich „erwischt“, auch gut versorgt zu sein! Meine Schwägerin hat Covid 19 ähnlich durchstanden wie Du – allein in Quarantäne mit meiner Nichte (vorm Abi) und meinem Neffen ( vor der ZP10) – beide hatten keine Symptome – sind aber ein bisschen traurig, dass es keine Abi- und Abschlussfeiern und Zeugnisübergaben geben wird 🙁 – weiter gute Besserung !!

  6. Liebe Frau Sievers, ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann weiterhin gute Genesung und trotz allem ein schönes Osterfest! Bisher sind wir noch verschont geblieben und ich hoffe sehr, dass es so bleibt! Ihr Artikel macht auf jeden Fall Mut und es ist das erste Mal, das ich eine so detaillierte Beschreibung der Krankheit gelesen habe. Vielen Dank hierfür und alles Gute!
    Andrea S.

    1. Liebe Frau Schmitz, ich freue mich, dass ich ein wenig Mut machen konnte in dieser schwierigen Zeit. Vielen Dank für Ihre lieben Genesungswünsche!

Ich freue mich über deinen Kommentar!

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