Lebensgefühl 50+

Die Welt liegt uns zu Füßen

Fühlt sich das mit 50plus so an? Für viele von uns vielleicht nicht, wenn plötzlich die Fünf vor der Null steht. Die Biologie und die Gesundheit zeigen uns Grenzen auf. Private und berufliche Verpflichtungen nehmen viel Raum ein, Lebensstandards sind gesetzt. Warum jetzt noch etwas ändern? Den eingeschlagenen Weg verlassen und etwas Neues ausprobieren?

Abenteuerliche Sportarten bergen Risiken, die man nicht mehr eingehen möchte. Auch heimliche Berufswünsche landen für immer in der Schublade. Ortswechsel müssen nicht unbedingt sein oder werden ein letztes Mal angedacht. Partnerwechsel? Das kommt vor. Umbrüche im Leben, davon können wir oft ein Lied singen. Sie sind anstrengend, kosten Energie.

Aber sie bringen uns auch voran. Lassen uns immer weiter lernen, wie Leben funktioniert. Und sie bieten uns einen Erfahrungsschatz, den wir in vielen Situationen lösungsorientiert einsetzen und weitergeben können.

Mit Pioniergeist in die neue Lebensphase

Margaret Heckel nennt unsere Generation die „Midlife-Boomer“. In Ihrem Buch „Warum es nie spannender war, älter zu werden“ (2012, ISBN: 3896840916, 218 Seiten) beschreibt die Politik- und Wirtschaftsjournalistin unsere Babyboomer-Generation als unerschrocken und innovativ. Middle Ager mit Pioniergeist, die dabei seien, das Alter neu zu definieren. Denn schließlich befinden wir uns, dank der immer weiter ansteigenden Lebenserwartung, noch weit vom hohen Alter entfernt. Und die Tatsache, dass wir so viele sind – denn weder vor noch nach uns wurden so viele Menschen in Deutschland geboren – lässt darauf schließen, dass wir Einfluss haben und, auch aufgrund der demografischen Veränderungen, haben werden. Auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen ebenso wie auf das Bild, das jüngere Generationen von der Lebensphase 50plus erhalten. Kein Grund also, mit dem Altern als Schicksal zu hadern!

50plus sind die besten Jahre

Laut Umfrageergebnissen der Glücksforscher stehen uns die besten Lebensjahre noch bevor. Gemäß dem von den Wissenschaftlern definierten „U-turn of life“ erreicht unsere Lebenszufriedenheit demnach mit 46 Jahren den Tiefpunkt. Danach erklimmt sie Höhen, die sogar die Jahre des frühen Erwachsenenalters unter sich lassen.

Statistisch gesehen haben wir noch gut 30 Jahre voller Entdeckungen vor uns. Zeit, um uns fortzubilden oder unser Wissen weiterzugeben. Zeit, andere Prioritäten zu setzen, sich alternative Wohnformen auszudenken oder in anderen Bereichen Trendsetter zu werden. Und wenn wir unsere jahrelangen Erfahrungen dazu nutzen, einen Schritt in eine neue Richtung zu machen, dann ist es wieder da, das Lebensgefühl aus Zeiten, als wir der Schule und dem Elternhaus den Rücken kehrten und dachten: „Die Welt liegt mir zu Füßen“.

Neuanfänge lohnen sich. Die Welt hat für die Generation 50+ so vieles zu bieten. Machen wir uns auf die Reise und vertrauen wieder dem Zauber des Anfangs! Also, bleibt neugierig und wagt etwas Neues: ein außergewöhnliches Hobby, eine lang ersehnte Reise oder eine interessante Fortbildung. Hauptsache es bringt Spaß und Lebensfreude!

„Und plötzlich weißt du, es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ (Meister Eckhard, Mönch)

2 Gedanken zu „Die Welt liegt uns zu Füßen“

  1. Liebe Astrid, danke für den Text und danke für die schönen Gespräche zu diesen Themen. Ich bin wirklich froh als Ü50 immer wieder Neues zu wagen und zu erleben. Auf der einen Seite erlebe ich das bewusst als ein Privileg, auf der anderen Seite hatte ich nie die Befürchtung mit 50 alt zu sein. Man merkt als altes Mädchen die Anstrengung nur leider noch intensiver.
    Liebe Grüße Klaudia 🤗

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