Ja ja, Weihnachten naht in schnellen Schritten und heute, am Samstag vor dem ersten Advent, laufen die deutschen Innenstädte zur Hochform auf. Seid ihr schon im Weihnachtsstress? Denkt schon mit kurzem Atem an all die Geschenke, die ihr dieses Jahr machen wollt, aber euch fehlen noch Ideen? Besonders für Geschenke an liebe Menschen, die schon alles haben? Wie wär es dann mit einem Zeitgeschenk! Ach, das habt ihr letztes Jahr schon verschenkt: einen gemeinsamen Konzertabend, ein romantisches Dinner, einen Ausflug ins Grüne… Gut! Wenn ihr Wertschätzung für gemeinsame Erlebnisse mitbringt, habe ich vielleicht hier etwas für euch: Wie wär’s mit einem Rückblick auf gemeinsam verbrachte Zeit? Nicht in Form eines Fotobuches oder Videos, sondern mit euren Worten? Das traut ihr euch nicht zu? Ist aber gar nicht so schwer.
Ihr müsst ja nicht gleich ein Gedicht reimen oder einen Roman schreiben. Fokussiert euch auf eine ganz bestimmte Situation, die ihr mit diesem Menschen, den ihr beschenken wollt, erlebt habt. Das Ziel ist, einen kleinen Text über diese Situation zu schreiben, der rüberbringt, wie wichtig dieser Moment für euch war. Und wie wichtig dieser Mensch in dieser Situation für euch war. Gemeinsame Erinnerungen verbinden und zaubern tolle Momente hervor. Könnt ihr euch jetzt schon vorstellen, wie der Beschenkte reagieren wird? Na dann los, das ist die beste Motivation! Hier ein paar Tipps von mir, damit ihr Spaß am Schreiben habt:
- Macht mal für zwei Stunden die Tür hinter euch zu, schaltet Handy und andere Störfaktoren aus.
- Legt Stift und Block bereit oder schaltet den PC an (ohne mal kurz die Mails zu checken…).
- Jetzt lehnt euch zurück und denkt an den einen Menschen, den ihr beschenken wollt, lasst dabei die Gedanken treiben.
- Achtet darauf, welche Bilder vor eurem geistigen Auge erscheinen. Sind es Situationen aus diesem Jahr? Oder aus der fernen Vergangenheit? Habt ihr zusammen gelacht oder Probleme gelöst? War es ein Abenteuer – klein oder groß – das euch verbunden hat? Oder hatte die Situation mit Trost und Unterstützung zu tun?
- Nach einer Zeit werdet ihr selbst wissen, welche Situation ihr aufgreifen und beschreiben wollt. Dann beginnt ihr mit den Worten „Weißt du noch, als…“ und formuliert so den ersten Satz, der Ort und Zeit angibt und das Geschehene kurz beschreibt.
- Jetzt haltet wieder kurz inne und konzentriert euch auf Details: An welche Gerüche könnt ihr euch erinnern, welche Töne spielten eine Rolle, welche Farben? War es laut oder leise, kalt oder heiß, hell oder dunkel? Beobachtet die vergangene Situation noch einmal ganz genau. Schreibt alle Assoziationen nieder, ungefiltert. Lasst eure Sinne mitschreiben, das baut die beste Brücke zum Leser.
- Sicher habt ihr bis hierher schon einige Sätze zu Papier gebracht. Und wenn nicht, denkt nicht zu sehr über Formulierungen nach, sondern schreibt einfach auf, was euch gerade in den Kopf kommt. So, als würdet ihr es jemandem erzählen.
- Jedes notierte Wort macht Sinn, denn allein durch das Niederschreiben wird im Kopf Platz gemacht für neue Gedanken und Bilder, die einfach nachrücken. Auf diesen Effekt des assoziativen Schreibens könnt ihr euch verlassen!
- Als Krönung eures Textes geht es nun um eure Gefühle, denn die genau wollt ihr dem Beschenkten ja auf einzigartige Weise vermitteln. Wie also habt ihr euch in jener Situation genau gefühlt? Was habt ihr gedacht und vielleicht nie ausgesprochen? Was habt ihr gemacht und warum? Vielleicht weiß es dieser Mensch gar nicht. Oder vielleicht war sogar diese Situation für ihn gar nicht so besonders und nur dich hat sie verzaubert? Dann wird dein Text eine ganz besondere Überraschung sein.
- Beendet euren Text damit zu sagen, welche besondere Situation das für euch war und der Beschenkte wird erkennen, dass er eine besondere Rolle spielte und vermutlich auch etwas Besonderes ist.
- Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Erinnerungsgeschichte jetzt noch korrigieren. Aber achtet darauf, dass ihr nicht die Gefühle und Sinneswahrnehmungen herausstreicht, sonst wird euer Text zu nüchtern.
- Jetzt braucht ihr die Worte nur noch ins Reine schreiben und könnt euch anschließend der Gestaltung widmen. Sicherlich werden euch auf eurer Erinnerungsreise auch Gegenstände begegnet sein oder vielleicht sogar spezielle Musikstücke, einzigartige Geschmackserlebnisse oder eindrucksvolle Gegenden. Passend dazu könntet ihr euren Text auf Tasse, Kissen, CD-Hülle oder T-Shirt drucken lassen, auf eine Nudelpackung kleben oder in einen Picknick-Korb legen. Lasst eure Fantasie spielen und genießt das Ergebnis. Einzigartiger kann es nicht sein!
Zeitgeschenke – das liegt voll auf meiner Linie, aber möglichst nicht nur rückblickend… Liebe Grüsse aus Wien und ein schönes Adventswochende wünscht Petra
Vielen Dank und beste Grüße nach Wien!